Mittwoch, April 05, 2006

(4) Philosophischer Einstieg (BEJ3)

Zu 2.) Die einzelnen Philosophischen Unterpunkte sind miteinander verwoben und überschneiden sich.
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Zu 2.1) Erkenntnis ist im Sinne von Verstehen gemeint. Der Ausgangspunkt einer Schöpfungstheorie und eines Schöpfers machen die Welt prinzipiell verstehbar und erkennbar, wenn auch, durch die unüberwindbare Differenz zu Gott, dem Letztverstehen Grenzen gesetzt sind. Bei Erforschen der Welt entdecken wir Möglichkeiten, die Gott in Wirklichkeit in ihr geschaffen hat. Um sie zu sehen und zu erkennen, bilden wir Abstraktionen. Es ist, um zur Wahrheit vorzudringen, unbedingt nötig, nur zu sehen was da ist und nicht zu sehen was man sich wünscht.
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Zu 2.2) Es gibt gerade im Journalismus eine Idee der Wahrheit, denn niemand will einen unwahren Bericht (sonst ist man im Bereich der Propaganda). Wahrheit sollte nicht nur ein ethisches, sondern auch ein politisches Ziel sein. Um sich ihr anzunähern, muss er konsequent hinterfragen und reflektieren.

Heidegger: „Das Sein ist als Seiendes wahr. Das Wahre als solches seiend. … Die Wahrheit gehört zum Wesen des Seins. Seiendes sein: d.h.: zum Vorschein kommen, erscheinend auftreten, sich hin - stellen, etwas her - stellen.“

Das Wahre ist das Wirkliche. Der Wahrheitswille zeigt sich in der Zuwendung zur Wirklichkeit, sie möge zum "Sprechen" gelangen und zeigen wie sie ist - Ehrlichkeit vorausgesetzt.

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Zu 2.3) "Ehrlichkeit" bzgl. der Wirklichkeit, schließt die Wahrheitsfrage zu thematisieren mit ein.

Alles was Sein besitzt, ist auf Grund seines Wirklichseins auch erkennbar.

Splett: "Das Wesen, die Wirklichkeit, zu dem der Mensch hervorgeht, ist kein im Vornhinein bestimmtes und festgelegtes, sondern in seinem Hervorgang bestimmt er selbst über die Wirklichkeit zu der er wird."

Wirklich ist, was sich der Mensch vorstellen kann. Dabei meint Vorstellen, das Vorhandene als Entgegenstehendes auf sich, den Vorstellenden zu beziehen und sich selbst als Verursacher dieser Vorstellung zu erkennen. Dabei konstituiert sich die Welt für den Menschen zwar perspektivisch, aber sie ist so wie er sie konstituiert, für ihn real.

Es gibt eine Differenz zwischen Akt ( --> das Wirkliche als das was Aktuell ist) und Potenz ( --> das was das Wirkliche sonst noch sein kann). Das Wirkliche ist verwirklichtes Seinkönnen, d.h. dass es die Möglichkeit hat, in einem bestimmten Augenblick, dass sein zu können, was es in diesem Augenblick ist.

==> Für den Journalismus heißt das vorerst:

-- es gibt eine Faktizität der Welt in der wir leben (und Journalismus betreiben)

--Wissen = Teil-Habe an der Wirklichkeit (wobei klar ist, dass das meiste Wissen, das der Mensch heute bekommt, auf indirektem Weg zu ihm gelangt : also über Medien)

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zu. 2.4) Verantwortung heißt für die Wirkung einstehen, die man verursacht

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zu 2.5) Die Sollenslehre ist auf dem Fundament der Seins- und Wirlichkeitslehre begründet

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zu 2.6) Die Freiheit sich für jenes und gegen anderes zu entscheiden, ist Voraussetzung für journalistische Sittlichkeit. Es muss sich um praktische Freiheit handeln --> also die Anerkennung von Freiheit durch Freiheit. Als Kriterium für Freiheit, dient dabei die Vernunft und nicht (!) die Rationalität, denn diese kann auch dem Wahnsinn dienen (Vernunft ungleich Rationalität). Vernunft erweist sich im Gebrauch der Freiheit.

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zu 2.7) Boventer geht davon aus, dass alle Systeme auf dem Menschen begründet sind. Menschen sind es, die sehen und sprechen können. Sie schreiben als Subjekte, der Natur durch ihren Verstand die Gesetze vor. Ein Subjekt in freier Selbstbestimmung ist der Mensch nur in der Sprache, durch die Sprache. Sie wird in gegenseitiger Kommunikation mit anderen erworben. Darum ist das Wort hoch anzusehen und sittlich mit ihm umzugehen.

Menschen sind verantwortlich für den gesamten Sinn und Schwachsinn, der in den Systemen prozessiert wird. So auch in den Medien, in denen Journalisten entscheiden, was wie wo wann geschrieben, gesendet, gefunkt wird. Auch als Rezipienten werden Menschen beobachtet, die sich aus den wahrgenommenen Medieninhalten ein Weltbild der Welt bilden, das außerhalb ihrer natürlichen sensorischen Reichweite liegt. Sie sind darauf angewiesen, dass man sie nicht anlügt.

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Fortsetzung / Ergänzung folgt....

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