Donnerstag, August 19, 2010

Recherche: japanische Ernährungskultur

Für ein Essay, das zu schreiben ich mich entschieden habe, möchte ich etwas über japanische Esskultur recherchieren und habe gestern dafür mit dem Lesen von Harald Lemkes Weisheit des Essens begonnen.

Harald Lemke verfolgt in seinen Arbeiten die Entwicklung einer gastrosophischen Theorie mit  einer starken ethischen Komponente. Es finden sich also im Text auch viele moralische Begründungen  für moralische Urteile - darauf muss man sich einstellen bei der Lektüre.

Dass Buch startet von einem beachtenswerten Ausgangspunkt: Michel Foucault's Auseinandersetzung mit dem Zen. Es wird der Frage nachgespürt, ob das Zen in der traditionellen japanischen Teezeremonie für ein Zen des Essens taugt - und das tut es leider nicht, da dort eher das Nicht-Essen als das Essen im Vordergrund steht. 

Dies nur als eine Anekdote vom Anfang des Buchs, das nichts für die postmodernen "Sinnsüchtigen" (19) ist die einen "Fast Food Buddhismus" (20) suchen. Statt dessen aufklärerische und geistvolle Wissenschaft der Esskultur mit vielen philosophischen, historischen und ethnologischen Beschreibungs-, Erklärungs- und auch (!) Bewertungssträngen.

Über das spezifische Erkenntnisinteresse gerade vielleicht auch deswegen generell lesenswert, weil Japan offenbar eine traditionelle und prächtige Hybridkultur darstellt:

"Der wahre Japanismus ist ein universeller und interkultureller Elektizismus." (30)

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