Sonntag, August 24, 2008

Zitat

"Wenn wir also von universellen Größen sprechen, so meinen wir eigentlich die Experimente, mit denen wir sie messen."


Als einem Dirk Rustemeyer-Schüler ist mir dieser Gedanke natürlich schon einmal begegnet. Und zwar in einem Seminar in Trier, in dem die Frage nach dem Sein gestellt wurde. Wir lasen dort unter anderem einen Text von Hans-Jörg Rheinberger, der explizit die Frage nach dem Experiment und den an ihm Beteiligten stellte. Beteiligt sind ja nicht nur die beteiligten Personen, sondern auch die Apparate (Computer, Taschenrechner, Laser, Fragebögen etc.), und auch die Kommunikationen, die ein solches Experiment produziert. Wobei man auf keinen Fall die "inoffiziellen"/"informellen" Schriftstücke, Bilder und Sprechakte vergessen darf, die scheinbar als Abfallprodukte erzeugt werden und dabei eine enorm strukturierende Rolle, mit hohen Ressonanzwirkungen spielen. So kann man vielleicht - ich jedenfalls tue dies - erstaunt in seinen Notitzblock blicken und sehen, wie man sich selbst oder auch andere bei diesem oder jenem beobachtet hat, sich Gedanken(fetzen) notierte, und so ein Labyrinth schuf, durch das gegangen zu sein, man sich nachher rühmt und welches auf diesem Weg ordentlich analysiert und die Ergebnisse sauber katalogisiert wurden. PowerPoint wirft dann appetitliche Kuchen und träumerische Balken an die Wand, vergessen hingegen, der kritzelige Schmierzettel. Er liegt begraben im Papierkorb und nichts erinnert mehr daran, dass auf ihm die Konstruktionspläne sich kristallisierten.


Diese Notitzen waren Teil der Entwicklung eines Kokons, den ich mir zu bauen gedachte und in dem ich und einige soziologische Ideen, später sehr gut übersommern konnten...

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