Mittwoch, Mai 03, 2006

(46) Information (LRM6)

Eine Information ist, nach G. Baetson, "ein Unterschied, der einen Unterschied macht". Sie besteht also aus zwei Komponenten:

(A) der Unterschied, der sie ist (Abweichung vom Alten)
(B) den Unterschied, den sie auslöst (Änderung der Struktur)

(B) setzt ein Gedächtnis (<- also selektiven, systeminternen Prozeß) voraus. Das heißt auch, dass die Systemreferenz entscheidend ist bei der Deutung der Information.
Informationen setzen ein Zeitverständnis voraus. Sie lassen sich als Information nicht wiederholen. Da sie ja einen Unterschied darstellen. Der Befehl: "Lesen Sie das Buch!" enthält nur beim ersten Mal die Information, dass das Buch gelesen werden soll. Wird der gleiche Befehl noch einmal wiederholt, ist die Information nicht mehr, dass man das Buch lesen soll, sondern eher, dass man es für nötig gehalten hat, den Befehl zur Erinnerung zu wiederholen. Die Operationen des Systems verwandeln Informationen in Nicht-Informationen. Folge: Das System muss neue Informationen generieren.

Die Massenmedien streuen Informationen so breit, dass gesellschaftsweite allgemeine Redundanz erwartbar ist. [Mein persönlicher Gedanke ist ja, dass das bei einer Informationsflut dann wiederum nicht mehr gilt. Ungefähr festmachen würde ich diesen Schritt bei Übergang von Television auf Internet als primäres Verbreitungsmedium. Wobei der nicht in allen Bereichen stattgefunden hat und auch im Internet es zentralwichtig Sites und periphere Sites gibt. Dennoch glaube ich eine "Explosion" von Möglichkeiten bei beiden zu beobachten. Das Zentrum wird also auch breiter, statt zugespitzter.)

Jede Neuigkeit veraltet alle vorangegangenen Neuigkeiten und läßt deren Gegenwarten zur Vergangenheit werden.

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